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Funktioniert BPM-Automatisierung ohne IT? In einem neuen Whitepaper hält Sara Kemsley das Zero-Code-Versprechen verschiedener Anbieter von Workflow-Tools für eine Mogelpackung. Denn hinter dem „Umrühren-fertig“-Prinzip des Graswurzel-Workflows steckt natürlich Programmcode. Nur ist der eben schon fertig und der Manager soll seinen Prozess eben mit einem Modell zusammenklicken. Das funktioniert, solange der Prozess relativ einfach strukturiert ist und wenig Integration mit anderen Systemen benötigt. Da kommt man ohne Programmierung recht weit.

Applikationen entwickeln im Handumdrehen?

Wenn man aber erst einmal soweit ist, dass ein Programmierer für eine Lösung Hand anlegen muss, dann stellen sich die geschlossenen „Zero-Code“ Lösung als eingezäunter Garten heraus: Für Entwickler wird der proprietäre Programmcode zum Hindernis für die Einbindung von Applikationen. Und – mal Hand aufs Herz – wo gibt es noch Prozesse, die ohne Integration von Legacy-Systemen funktionieren?

Ihrem Whitepaper argumentiert Sandy Kemsley, dass „developer friendly“ BPM-Lösungen deshalb besser einzusetzen sind, weil sie die Entwickler unterstützen, den Prozess vom Code zu trennen, aber ihren eigenen Code überall so einzubinden, dass die Anwendungen maximale Flexibilität und höchste Performance erreichen.

IT-Entwicklung ist Organisationsentwicklung.

Im Dezember 2013 habe ich zusammen mit Gero Decker in der „Wirtschaftsinformatik und Management“ über die Möglichkeiten und Grenzen von Zero-Code-Workflow-Lösungen geschrieben. Wir haben eher die Möglichkeiten dieser Anwendungen betont, Sandy zieht die Grenzen hingegen sehr eng.

Übrigens: Wenn Sie ihre Thesen mit Sandy Kemsley direkt diskutieren wollen, bietet sich eine tolle Gelegenheit bei der BPMCon der camunda in Berlin am 19. September 2014.

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